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GV "Freundschaft" Busenbach 1897 e.V.

119. Jahreshauptversammlung des Gesangverein „Freundschaft“ Busenbach

Berichte und Ehrungen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Gesangvereins "Freundschaft" Busenbach. Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung durch den Frauenchor unter der Leitung ihres Dirigenten Matthias Hammerschmitt.

Bei den Berichten ging Schriftführer Thomas Henke auf die Verwaltungssitzungen ein und ließ auch die Aktivitäten des vergangenen Jahres nochmals Revue passieren. Den Finanzbericht in Einnahmen und Ausgaben erstattete Kassier Gebhard Maier. Er konnte von einem positiven Ergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr berichten und dankte hierbei insbesondere den Sponsoren und Spendern. Für den Frauenchor berichtete Dorothea Albrecht über das abgelaufene Jahr. Ein Highlight im abgelaufenen Jahr sei der Ausflug nach Tübingen gewesen. Laut Sängervorstand Hubert Vogel hat der Männerchor zurzeit 20 Sänger. Erforderlich sei es in Zukunft neue aktive Sänger zu gewinnen, um das gute Gesangsniveau zu halten. Michaela Vogel vom Chor Joyful hob hervor, das zwei professionelle Stimmbildungen und 20 Singstunden abgehalten wurden. Die Anzahl der Sängerinnen und Sänger habe sich um 1 Sängerin auf 33 Aktive verringert. Die drei Sängervorstände bedankten sich beim Dirigenten Matthias Hammerschmitt für die geleistete Arbeit. Der 1. Vorsitzenden Martin Vogel berichtete, dass mit 335 Mitgliedern insgesamt und 71 aktiven Sängerinnen und Sängern der Vorjahresstand gehalten werden konnte. Er forderte die Anwesenden auf, durch persönliche Ansprache neue Mitglieder zu gewinnen.

Höhepunkt für das laufende Jahr 2016 sei das Jubiläumskonzert für 25 Jahre Frauenchor und 20 Jahre Chor Joyful am 15. Oktober im Kurhaus Waldbronn unter dem Motto „Geburtstagscocktail“. Zum Abschluss seines Berichts bedankte sich Martin Vogel bei der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und die geleistete Unterstützung im vergangenen Jahr.

Bei dem Tagesordnungspunkt Entlastung der Verwaltung wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig für die Entlastung gestimmt. Bestätigt wurden bei den Neuwahlen der Verwaltung der 1. Vorsitzende Martin Vogel und sein Stellvertreter Klaus Huck, sowie Schriftführer Thomas Henke und Kassier Gebhard Maier. Auch die anderen Verwaltungsmitglieder wurden fast alle in ihren Ämtern bestätigt. Neu in die Verwaltung wurden Edith Karbiner und Michael Welker gewählt.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung wies Martin Vogel noch auf weitere Termine in diesem Jahr hin: 17. April Seniorennachmittag, 16. - 18. Juli Sängerfest, 22. und 23. Oktober Oktoberfest im „Adler“, 3. und 4. Dezember Theaterabende in der Turnhalle des TV Busenbach.

(Text: Thomas Henke)


Der falsche Anton

Den vorweihnachtlichen Theaterabend nutzt der Gesangverein "Freundschaft" Busenbach jedes Jahr, um vor dem Theaterstück langjährige aktive Sänger zu ehren. Franz Becker, Ehrenvorsitzender der Chorgruppe Albtal, überbrachte Hermann Vogel für 50 Jahre aktives Singen im Chor die Goldene Ehrennadel mit Urkunde des Deutschen Chorverbands. Herzstück eines Gesangvereins, so Becker, seien Sängerinnen und Sänger, die mit ihrer Stimme das alte und das neue Liedgut pflegen. Klaus Huck, 2. Vorsitzender des Busenbacher Gesangvereins, würdigte das Engagement von Hermann Vogel, der 21 Jahre als Schriftführer wirkte. Musikalisch umrahmt wurde die Ehrung mit weihnachtlichen Weisen aus aller Welt durch den Chor Joyful des Vereins unter der Leitung von Matthias Hammerschmidt. Durch das Programm führte Michael Welker.

Die Theatergruppe des Gesangvereins „Freundschaft“ Busenbach ließ mit der perfekten Aufführung „Der falsche Anton“ die Lachmuskeln des Publikums nicht zur Ruhe kommen. Mit viel Szenenapplaus und nicht aufhörendem Applaus wurden die Schauspieler gebührend belohnt. Würde es beim Theaterspielen „Zugabe“ geben, hätten die Darsteller diese mehrfach geben müssen. Die Handlung war so einfach und doch so verwirrend. Genau dies forderte jedem Theaterspieler sein Bestes ab – und sie gaben ihr Bestes. Durch die langjährigen Erfahrungen von Ralf Bauer als Regisseur war dies sofort zu erkennen. Das Theaterstück wurde von den Akteuren perfekt gespielt, nein, perfekt gelebt.

m Dorf herrscht Unruhe, da Lilly Lieblich eine Zweigstelle ihres verruchten „Etablissements“ eröffnen will. Obwohl die Männer des Gemeinderates alle in diesem Etablissement bekannt sind, fehlt noch eine Stimme, damit dieses Etablissements genehmigt wird. Lilly zieht alle Register der Verführung um die fehlende Stimme des Gemeinderates zu bekommen. Als Besitzerin muss sie sehr resolut die Fäden in der Hand halten. Diese kontrastreiche Rolle wurde verführerisch und selbstbewusst von Nadine Hanke gespielt. Zu dieser Rolle hatte sie absolut die richtigen Kleider gewählt. Zusätzlich legte sie gekonnt den Darstellern das passende Make Up auf und frisierte jeden so, dass alle Charakteren typgenau unterstrichen wurden.

Kurz vor der Abstimmung des Gemeinderates für oder gegen das Etablissement erfährt Anton Storch (Daniel Bauer), ein im Dorf wichtiger Schnapsbrennereibesitzer, dass er wegen Schwarzbrennerei zu diesem Zeitpunkt ins Gefängnis muss. Außerdem stehen noch wichtige Verhandlungen mit einer Hotelkette wegen des Vertriebes seines Schnapses an. Diese wichtigen Termine können nicht verschoben werden. Der Aufenthalt im Gefängnis aber auch nicht. Was kann da noch helfen?

Willi Bachmann! Er ist für alles bereit um seinem besten Freund aus der Patche zu helfen. Ralf Bauer hauchte ihm durch sein gekonntes Talent Theater zu spielen, den Witz, das gewisse Extra und ein wenig Tollpatschigkeit ein. So bekommt Willi sehr schnell eine außergewöhnliche Idee, die einzig rettende. Der Zwillingsbruder Paul muss her und den Anton vertreten. Da dieser nicht für Anton ins Gefängnis geht, vertritt er Anton im Gemeinderat, bei den Verhandlungen und sogar in der Familie. Im Gegensatz zu Anton, der geradlinig ist und alles bis ins kleinste Detail durchorganisiert hat, genießt Paul sein Leben in vollen Zügen. Er kennt die Vorzüge des leichten Lebens. Die Menschen, die er mit seinen lockeren Antworten verdutzt, kommen zu der Erkenntnis, dass Anton sich verändert hat weil er sich seinen Schnurbart abrasiert hat. Niemand erkennt den Schwindel. Diese Doppelrolle von Anton und Paul wurde von Daniel Bauer grandios gespielt. Durch seine 30 jährige Bühnenerfahrung stellte er beide Charakteren ,verschieden da und trotzdem wurde den Zuschauern vermittelt, dass es sich hier um Zwillingsbrüder handelt.

Als verzogenen Sohn Toni, stellte Dominik Bauer das Kind von Anton und Wally wie im wahren Leben dar. Seine Eltern akzeptieren nicht, dass er bereits auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist. Die abwertenden Worte seines Vaters wandelt er gekonnt in Retourkutschen um. Als er sich in Vera van den Busch verliebt, zeigt er sich als selbstbewusster Mann und setzt sich gegenüber seinen Eltern durch. Er beschließt, dass Vera im Gästezimmer einzieht. Diese Wandlung von Null-Bock zum Selbstbewusstsein gelang Dominik Bauer perfekt.

Vera van den Busch arbeitet als Dame in dem Etablissement von Lilly Lieblich. Sie möchte von dort fliehen und hofft auf Hilfe von Paul. Dieser verschafft ihr als Anton eine Arbeit in der Schnapsbrennerei. Sie verliebt sich in Toni und wird eine liebenswürdige Dame. Der anspruchsvolle Kontrast von verführerischer Dame, bei der es keine Gefühle gibt, und der anständigen, fürsorglichen und verliebten Frau wurde von Sandra Bauer glaubwürdig brilliant gespielt.

Nicole Becker überzeugte routiniert trotz der großen Rolle, als energische Ehefrau Wally und zeigt Anton wo es lang geht. Resolut bremst sie Anton immer wieder in seinem Handeln aus und entlockt ihm manche fadenscheinige Ausrede.

Christian Weber spielte die Privatsekretärin Flora Sauer mit einer Kühle, die man besser nicht darstellen kann. Als Sekretärin hat sie es mit ihrem Chef Anton nicht immer leicht. Gut organisiert meistert sie jedoch jede Situation. Sie ist etwas einfältig und den Männern sehr distanziert. Anscheinend hat sie keine Erfahrungen mit diesen, obwohl gleich zwei davon um sie werben.

Einer von diesen ist der Hausbursche Alfred Schön, der von Autowaschen bis Reparaturen das „Mädchen für Alles“ ist. Für jede Situation hat er immer einen passenden Spruch parat. Schlagkräftig kämpft er mit Kuno Trinkaus um seine „Flora“. Diese Rolle ist wie für Hubert Vogel geschrieben. Er verkörperte sie mit viel Witz.

Was ist die Steigerung von naiv? Kuno Trinkaus! Um soviel Naivität und Weltfremdheit darstellen zu können, muss man die Theaterspielkunst so perfekt wie Michael Heider beherrschen. Unterstrichen wurde dies noch mit den passenden Outfits. Als Beamter macht er sich Hoffnungen, dass Flora seine Frau wird. Er ist seinem Nebenbuhler Alfred immer einen Schritt hinterher. Naiv, wie Kuno ist, glaubt er, dass das „gewisse Etablissement“ ein Ponyhof wird, bei dem er als erster reiten darf.

Flachmann, ist ein Amtsdiener, der sich immer an die Vorschriften hält und immer perfekt und geradlinig ist. Ertappt muss er zugeben, dass er auch schon das gewisse Etablissement besucht hat –selbstverständlich nur rein beruflich. Amüsant und vergnüglich präsentierte Pascal Kiefer diesen Flachmann.

Als Stimme im Untergrund verfolgte Arno Neumaier konzentriert das Theaterstück. Die Darsteller konnten sich auf ihren Souffleur 100%ig verlassen. Für den guten Ton sorgte Raimund Hutt, damit auch jeder wirklich alles verstand. Das beste Theaterstück wird noch besser, wenn das Bühnenbild stimmt. Hierbei war Bernd Vogel fleißig.