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GV "Freundschaft" Busenbach 1897 e.V.

Theaterabend 06.12.2015

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist

raditionell am ersten Dezemberwochenende lädt die Theatergruppe des GV „Freundschaft“ Busenbach in die Turnhalle des TV Busenbach ein, um mit einem Theaterstück in Mundart an zwei Abenden den Zuschauern einen kulturellen Leckerbissen zu präsentieren. Dieses Jahr wurde das Stück „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist“ zum Besten dargeboten.Am Samstag wurde der Theaterabend musikalisch durch den Männerchor unter der Leitung von Matthias Hammerschmidt mit drei weihnachtlichen Weisen eröffnet. Zwischen den Liedvorträgen konnte der 2. Vorsitzende Klaus Huck zwei langjährige aktive Sänger ehren. Dabei gab es die Besonderheit, dass mit August und Georg Vogel - Vater und Sohn gemeinsam - für zusammen 95 Jahre Singen im Chor geehrt wurden, wie Franz Becker vom Chorverband Albtal sagte. Georg Vogel, Sänger im 2. Bass, erhielt für 25 Jahre die Silberne Ehrennadel des Badischen Chorverbands, sein Vater August für 70 Jahre die Goldene Ehrennadel des Deutschen Chorverbands. Von Seiten des GV „Freundschaft“ Busenbach überreichte der 2. Vorsitzende Klaus Huck die jeweilige Urkunde des Vereins und ein Weinpräsent.

Danach hieß es dann „Bühne frei“. In den sehr gut besuchten Vorstellungen kam ein Stück zur Aufführung, welches durch Wortwitz, Action und viel Verwirrung so manchem Zuschauer zum einen immer wieder zu Szenenapplaus und lautem Gelächter bewog, zum anderen aber auch zur Verzweiflung brachte auf Grund der vielen ehelichen und unehelichen „Kinder“ im Spiel. Zum Stück nur so viel: am Ende klärte sich die ganze Verwirrung wieder auf. Die einzelnen Akteure zeigten eine sehr souveräne und gekonnte Vorstellung. Obwohl sich die Laienspielgruppe in den letzten Jahren stark verjüngt hat und mit Dominik Bauer sogar ein Neuling seinen ersten großen Auftritt hatte. Es zeigt sich, dass dies der Qualität des Spiels keinen Abbruch tat sondern ein frischer Wind durch die Gruppe wehte.

Regie führte in diesem Jahr zum 20. Mal Ralf Bauer, der es sich wieder nicht nehmen ließ, die tragende Rolle des Knechtes Max gekonnt, textsicher und typgenau zu spielen. Seine uneheliche Tochter Vroni wurde von Nadine Hanke urkomisch und „furztrocken“ perfekt dargestellt, was die Zuschauer auch immer wieder durch Szenenapplaus honorierten.

Dem Knecht Max stand die Magd Hannah in Nichts nach. Zum wiederholten Male über sich hinauswachsend verstand es Nicole Becker immer wieder, ihr Horoskop zu überlisten, und heimste dafür regelmäßig Lacher und Applaus ein. Man merkte, dass sich Nicole sehr wohl in der Gruppe fühlt und sie inzwischen zum festen Bestandteil der Gruppe gehört. Ihr „Opfer“ war, wie so oft, Hubert Vogel alias Alfred Hähnlein, seines Zeichens Notar. Auch Hubert zeigte wieder, dass auch er schwierige Rollen toll meistert und er als Stammesältester noch lange nicht zum alten Eisen zählt.

Als Bauernpaar Beate und Hans Trinkaus auf dem Hofe spielten Christiane Weber und Daniel Bauer die beiden Hauptrollen im Stück. Christiane, gewohnt extrem und beneidenswert textsicher, zeigte in so mancher Szene, dass sie schlagkräftige Argumente hatte, welche dem einen oder anderen Mitspieler auch nach den Aufführungen in Erinnerung blieb. Daniel konnte in der Rolle als Esmeralda Pauli wiederum zeigen, dass es auch mit Damenbart geht und einer Rolle in der Geisterbahn nichts im Wege steht.

Als Neuling zum ersten Male stand Dominik Bauer als Nico Huber auf der Bühne. Man merkte sofort, dass in ihm schauspielerische Gene stecken, ist er doch der Sohn von Ralf und somit mit entsprechendem Talent ausgestattet. Seine ihm anvertraute Freundin Karin wurde gespielt von Sandra Bauer. Sie zeigte nach ihrer grandiosen Premierenvorstellung im letzten Jahr auch heuer wieder eine schauspielerisch gekonnte Leistung, insbesondere als heulendes Elend, und wurde deshalb auch öfters mit Szenenapplaus bedacht.

Die mitunter schwierigsten Rollen hatten Michael Heider und Pascal Kiefer zu spielen. Michael musste das ein oder andere Mal mit vollem Körpereinsatz zeigen, dass er dies genauso beherrscht, wie im zweiten Teil der Rolle als Falschspieler Karl, in dem er als angehauchter Transvestit der Figur die entsprechend notwendigen Züge gab. Sein unehelicher Sohn Diddi Dattel wurde von Pascal Kiefer in einer Paraderolle gespielt, wobei diese so perfekt dargeboten wurde, dass es quasi bei jedem Auftritt Lachsalven und viel Applaus auf offener Szene gab.

Komplettiert wurde das Ensemble durch den Retter in letzter Minute, unseren Souffleur Arno Neumaier, der mal mehr und mal weniger die einzelnen Schauspieler wieder auf die richtige Spur brachte. Unser Tonmeister Raimund Hutt sorgte dafür, dass die vielen Zuschauer die Darsteller in einer guten Ton - und Klangqualität zu Gehör bekamen. Gekonnt in die richtige Maske versetzt und perfekt geschminkt wurden die Akteure vom Team des Friseursalons „Hair Artist“ aus Waldbronn mit Ramona Linder an deren Spitze.

Das gekonnte und professionelle Auftreten des Theaterensembles wurde von den Zuschauern mit nicht enden wollendem Beifall und mehreren Vorhängen bedacht. Das anschließende Bad in der Menge genossen alle Akteure sichtlich, wurden sie doch mit Superlativen ihren Leistungen wegen überhäuft. Hierbei sei aber auch erwähnt, dass das Publikum seinen Teil zum Erfolg mit beitrug. Immer wieder mit Szenenapplaus bedacht und mit Lachsalven bombardiert, fällt es dem Spieler noch leichter, zur Höchstform aufzulaufen. Hierzu sagen die Akteure herzlichen Dank.

(Text: Esmeralda Pauli)